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Lorenz Stuckenberger

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13.08.1932 — 31.03.1964
Verstorben im Alter von 31 Jahren
84172 Buch am Erlbach, Deutschland

Geburtsort: Buch am Erlbach, Deutschland


Es sind die Lebenden,
die den Toten die Augen schließen.
Es sind die Toten,
die den Lebenden die Augen öffnen.

Gedanken an unseren Lorenz:

Als 19 Jähriger Bursche kam Lorenz zu uns nach Leimbach Kanton Thurgau Schweiz
auf den Bauernhof als Knecht. Wir waren eine Familie mit 6 Kindern.

Lorenz war ein sehr fleißiger und lernbegeisterter junger Bauernsohn.
Schnell war er der Liebling von uns allen. Immer fröhlich und zu einem Scherz aufgelegt.
Er verstand es sehr schnell, wie in der Schweiz gearbeitet wurde. Er lernte das von Hand melken der Küche, was bei Ihm zu Hause nicht üblich war.(nur die Frauen konnten melken.)
Auch für die Zuchtschweine konnte er sich begeistern.

Mit seinem verdienten Lohn kaufte er sich ein neues Fahrrad. Den Rahmen füllte er mit Zigaretten (war Schmuggelware)und fuhr in einem Tage (350 km) nach Hause.
Seine Brüder mit Kollegen besuchten ihn und brachten Semmeln mit, wir kannten dies nicht, war sehr fein.
Als Lorenz nach Hause zurückkehrte zu seinen Eltern auf den Bauernhof, waren wir alle sehr traurig.
Er besuchte uns zweimal. Mein Bruder und ich durften aber zu ihm in die Ferien. Mit dem Zug fuhren wir nach München. Anton hat uns am Bahnhof abgeholt und wir gingen auf’s Oktoberfest. Das erste mal tranken wir Bier, aßen Semmeln mit Weißwurst.
Bei Lorenz zu Hause angekommen, wurden wir mit einer großen Herzlichkeit aufgenommen.
Wir beide verstanden zwar den Dialekt nicht so gut, aber unser Lorenz war stets bei uns.

Ich war einige male alleine zu Besuch bei Stuckenbergers. Den ganzen Tag haben wir gearbeitet, und abends durfte ich mit Lorenz in den Ausgang. Manchmal gingen wir zu einem Bauern, um den Kühen die Klauen zu schneiden. Meistens gab es dann eine Brotzeit.
Auch durfte ich mit an den Oktoberfestumzug nach München.
Lorenz war für mich wie der ältere Bruder.
Ich habe eine Lehre als Bauzeichner gemacht. Vor Ostern 1964 bekam ich eine Ansichtskarte vom Lorenz mit den Worten “Wenn’s gut geht sehen wir uns alle bald”
Ich freute mich so sehr und sagte niemandem etwas, sollte eine Überraschung sein.

Leider erhielt ich ein Telegramm: „Lorenz gestorben“ Unendlich traurig habe ich es meinen Eltern und Geschwistern mitgeteilt. Meine Mutter und ich sind mit der Bahn nach München gefahren und Anton holte uns ab zu der Beerdigung. Traurig haben nicht nur ich sondern seine ganze Familie mit samt dem ganzen Dorf vom Lorenz Abschied nehmen müssen.

Wenn ich nach Buch am Erlbach gehe besuche ich stets sein Grab, zünde eine Kerze an und meine Gedanken streifen über die schöne Zeit, die ich hier mit meinem Lorenz verbringen durfte.
Ich bin sicher dass er bei Gott eine schöne und friedliche Zeit hat. Gönnen wir ihm seinen Frieden.

In Liebe und Dankbarkeit
Dein Marco

Marco im Dezember 2008

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